Förderung zur Selbstständigkeit

Förderung zur Selbstständigkeit

Konzept zur Erziehung zur Selbstständigkeit

Damit Kinder lernen, selbstständig zu arbeiten und zu denken, ist es wichtig, dass man den Kindern nicht die Aufgaben abnimmt, die sie allein schaffen können. Allein eine Aufgabe gemeistert zu haben oder auch die Verantwortung für einen kleinen Bereich tragen zu dürfen, erfüllt die Kinder mit Stolz. Sie sind motiviert, zukünftig noch selbstständiger zu werden.

Wir Erwachsene können ihnen dabei helfen, wenn wir sie in verschiedenen Methoden, in der Kommunikation und in der Teamarbeit trainieren. Dies und die Übertragung von Verantwortung in kleinen Bereichen haben wir Lehrerinnen und Lehrer verbindlich festgelegt:

Schwerpunkt Klasse 1 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4
Klassendienste

Einführung von Klassendiensten

  • Papierdienst
  • Ordnungsdienst

… visualisiert im Klassenraum

  • Tafeldienst
  • Austeildienst

 

   

Klassensprecher (2. Halbjahr) im Anschluss an Klasse2000/ Klaro

  • Streitschlichtung/Vermittlung
  • Begleitung bei Problemen
  • Auf Klassendienste achten und kontrollieren

Regeln

Einführung von Klassenregeln (visualisiert im Klassenraum)

  • Ich melde mich.
  • Ich bin freundlich und rücksichtsvoll.
  • Ich höre gut zu.
  • Ich helfe.

(Die Regeln werden mit den Kindern erarbeitet und gemeinsam formuliert.)

Leisezeichen mit akustischer Unterstützung

Ampelsystem

Schulregeln

Selbstorganisation

  1. Arbeitsplatz
  2. Arbeitsmaterial
  3. Lehrmaterial: Bücher, Arbeitshefte,-zettel
  • Strukturierte Materialaufbewahrung
  • Kontrolle Arbeitsplatz/ Ordnung im Tornister
  • Vergessenslisten
  • Hausaufgaben aufschreiben
  • Tagestransparenz als Strukturierungshilfe

Planarbeit

  1. Arbeitsplan
  2. Tagesplan
  3. Wochenplan
  4. Selbstkontrolle

Einführung von Planarbeit

  • Einheiten von 1-2 Stunden
  • Tagesplan

Zeichen erarbeiten für

  • Fächer
  • Einzel,-Gruppen,-Partnerarbeit
  • Bearbeitungshinweise
  • Kontrolle
  • Differenzierung

Erarbeiten von

  • Differenzierung
  • Helfersystemen
  • Kontrollmöglichkeiten

Vertiefung von Tagesplanarbeit

  • Strukturierungshilfen
  • Verschriftlichung
  • Selbstkontrolle
  • Helfersysteme

Einführung von Wochenplanarbeit

  • Nutzen der im ersten Schuljahr erarbeiteten Zeichen und Vorgehensweisen

Erarbeiten von

  • Vorstellen von Gruppenergebnissen im Tages/Wochenplan

Regelmäßige Wochenplan- und/oder Tagesplanangebote unter Einbeziehung der Lerninhalte in möglichst vielen Fächern.

Mindestanforderung:
4 Wochenrhythmus

Regelmäßige Wochenplan- und/oder Tagesplanangebote unter Einbeziehung der Lerninhalte in möglichst vielen Fächern.

Mindestanforderung:
2 Wochenrhythmus

Methoden

  • schneiden
  • Heftseite gestalten
  • Umgang mit dem Lineal
  • Schlüsselwörter markieren
  • Plakate gestalten
  • Spickzettel nutzen
  • Lesestrategien 2
  • Zirkel/ Geodreieck

Kommunikation

verstehen/ zuhören

zu anderen sprechen

Gespräche führen

argumentieren/ diskutieren

Kooperation

Für Gruppenprozesse motivieren

Soziale Fertigkeiten anbahnen

Gruppenprozesse reflektieren

Gruppenprozesse effektiver gestalten

 

Das Konzept zur Selbstständigkeit gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil betrifft den Unterricht und als Verantwortliche damit die Lehrkräfte (s.o.). Der zweite Teil bezieht sich auf den Schulweg und nimmt auch die Vorbereitung auf den schulischen Vormittag in den Blick. Für diesen Bereich sind Sie als Eltern verantwortlich. Wir Lehrkräfte wünschen uns Folgendes von Ihnen:

Bitte sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind …

  • pünktlich in die Schule kommt. Falls es doch mal passieren sollte, dass es sich verspätet, braucht es keine Angst vor Ärger haben. Es kann den Weg zu Klassenzimmer alleine gehen.
  • den Tornister richtig und vollständig gepackt hat. Vergessene Sachen sollen nicht nachgereicht werden, damit das Kind lernt, welche Konsequenzen das Vergessen von Material nach sich zieht. Deswegen gerne schon am Vorabend den Tornister packen und regelmäßig in die Postmappe schauen!
  • ein Schulfrühstück dabei hat. Auch das Frühstück sollte nicht nachgereicht werden. Wir Lehrkräfte sorgen dafür, dass kein Kind an unserer Schule verhungert.

Tornister und anderes Schulmaterial sollte Ihr Kind allein bis zum Klassenraum tragen, damit es selbst lernt, wo seine Sachen gelagert werden. Nur in der ersten und in der letzten Woche vor den Sommerferien, wenn große Taschen geschleppt werden müssen, oder an Geburtstagen oder bei sehr sperrigen Dingen sind Ausnahmen sinnvoll.

Für den Rückweg gilt auch das Prinzip der Selbstständigkeit: Bitte treffen Sie sich mit Ihrem Kind auf dem Schulhof, falls Sie es abholen möchten.

In den Klassenräumen werden Fächer und Ablagen zur Verfügung gestellt, damit Ihr Kind seine Materialien übersichtlich lagern kann und der Tornister nicht zu schwer werden muss.

Wichtig ist uns, dass Sie sich bei Fragen oder Sorgen an die zuständigen Lehrkräfte wenden. Bitte nicht direkt vor dem Unterricht – lieber schon am Vortag telefonisch, da ist meist mehr Zeit und eine mögliche Reaktion ist viel wahrscheinlicher.

Der folgende dritte Teil soll transparent machen, wie schon vor der Einschulung die Erziehung zur Selbstständigkeit mit den zukünftigen Eltern der Lernanfänger thematisiert wird:

     
Elternabend zwei Jahre vor Einschulung

In Kooperation mit den einzelnen Kindertageseinrichtungen findet ein Elterninformationsabend zu folgenden Themenbereichen statt:

 

  • Vorstellung des Schulfähigkeitsprofils mit den Bereichen

 Lernvoraussetzungen und vorschulische Fähigkeiten in ihrer Bedeutung für das Lernen in der Schule

Erläuterungen zu den Kompetenzbereichen Sprache, Motorik, Wahrnehmung, Soziale Kompetenzen, Umgang mit Aufgaben, Elementares Wissen

  • Die Kindertageseinrichtung und die Schulvorbereitung
  • Das Elternhaus und die Schulvorbereitung

Die Erziehungsberechtigten erhalten eine Handreichung zu Kompetenzbereichen und Fördermöglichkeiten im Alltag

(ausgegeben von der Kindertageseinrichtung)

Schuleingangsdiagnostik

Die Schuleingangsdiagnostik ist ein Beobachtungsverfahren, durch das die Kinder in Vierergruppen als Person und im sozialen Bezug angesprochen und beobachtet werden.
Die Beobachtungsdaten geben Aufschluss über den Grad der Schulfähigkeit im Hinblick auf die o.g. Kompetenzbereiche.

Die Diagnostik wird im November/Dezember des letzten Besuchsjahrs des Kindes in der Kindertageseinrichtung durchgeführt.

Die Sonderpädagogin und die Sozialpädagogische Fachkraft führen die Diagnostik durch.

Die Erziehungsberechtigten erhalten den Ergebnisbogen zur Diagnostik. Dieser beinhaltet Empfehlungen zur Förderung des Kindes.
Schulbesuch der zukünftigen Erstklässler

Im Frühjahr vor der Einschulung besuchen die zukünftigen Erstklässler die Schule, um an 2 Unterrichtsstunden der ersten Klassen teilzunehmen.

Von Seiten der Schule ist nochmals eine Beobachtung der Kinder möglich. Die Kinder erhalten erste Einblicke in den Schulalltag, und erarbeiten mit der Sozialpädagogischen Fachkraft Kompetenzen, die beim Schulbeginn von Bedeutung sind (Arbeitsblatt: Das kann ich schon – Das übe ich noch).

Die Kinder erhalten das Arbeitsblatt

„Das kann ich schon – Das übe ich noch“

Elterninformationsabend vor den Sommerferien Auf dem Elternabend klärt die Klassenlehrerin/ der Klassenlehrer die Eltern über organisatorische Dinge und den Ablauf des ersten Schultages auf und verteilt die Materiallisten. Die Erziehungsberechtigten erhalten das Grundschul-ABC (u.a. mit Erläuterungen zur Selbstständigkeit, Schulweg und Hausaufgaben)
     

Marsberg, August 2016

Das Kollegium der Schule am Burghof