– die Kinder der 4c arbeiten als Archäologen
„Eroberung und Verwüstung einer mittelalterlichen Stadt im 30-jährigen Krieg, am Beispiel der Stadt Obermarsberg“ – unter diesem Thema erarbeiten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4c derzeit Ausschnitte aus der Geschichte Marsbergs. Gleichzeitig sollen sie das Museum der Stadt Marsberg in Obermarsberg als einen interessanten Ort erleben, in dem es viel zu entdecken und zu erfahren gibt.
In vorausgegangenen Schulstunden haben die Kinder bereits auf dieses Thema hingearbeitet, so dass sie die „Ausgrabung“ im Heimatmuseum und die anschließende Untersuchung der Fundstücke gut in den Gesamtzusammenhang einbetten können.
An zwei Vormittagen der vorletzten Schulwoche vor den Sommerferien war es nun soweit: Die 28 Schüler betraten das „Grabungsfeld“, das in sechs große Felder eingeteilt war, ausgerüstet mit dem archäologischen Werkzeug Kelle, Pinsel, Zollstock, Schublehre, Waage, Eimer und Schreibblock.
In Kleingruppen begannen sie mit der Grabungsarbeit. Schon nach kurzer Zeit wurden erste Funde gemacht. Kanonenkugeln (Originale aus dem 30jährigen Krieg!) mit unterschiedlichem Durchmesser, Obermarsberger Kupfermünzen, Panzerringe, ein eisernes Messer, ein Kopfschutz aus Panzerringen, Tonscherben und eine Radnabe kamen nach und nach ans Tageslicht.
Alle Fundsachen wurden mit einem Pinsel gesäubert, je nach Fund vermessen, gewogen, aufgeschrieben und aufgezeichnet.
Jede Gruppe stellte anschließend ihre Funde den anderen Schülern vor. Bei einigen Gegenständen war man sich nicht einig, welche Bedeutung sie haben sollten. Aus diesem Grund gingen die Schüler durch die Räume des Museums und suchten die Zeitepoche, der die Fundsachen zugeordnet werden konnten. Mit Begeisterung fanden sie die meisten Sachen beim Thema des 30-jährigen Krieges. Hier wurde ihnen anschaulich in Bild und Wort erklärt, welche Funktion die einzelnen Fundsachen hatten.
Doch damit nicht genug. Endziel der Unterrichtseinheit war es, deutlich herauszuheben, dass jeder Krieg Hunger, Elend, Zerstörung von Gebäuden, Qualen für die Menschen und vielfach den Tod mit sich bringt.
Deshalb galt es, sich am zweiten Vormittag im Museum anhand von Arbeitszetteln und Bildern bewusst zu machen: Was bedeutet die Plünderung einer Stadt für die Menschen? Welche Folgen hat die Brandschatzung der Stadt Obermarsberg für die Menschen? Was ging durch die Sprengung der Stiftskirche des Ortes und durch Brandlegung des Klosters an Kunstschätzen verloren? Welchen Wert hatten diese sakralen Gegenstände für die Gläubigen.